Elisabeth Ottenburg

Objekte und Collagen

Elisabeth Ottenburg (*1966), geboren und aufgewachsen in Basel, wohnt und arbeitetseit 1999 im Thurgau.

Zeichnungen aus ihrer Kindheit zeigen bereits eine ausgeprägte Wahrnehmung und ein starkes Interesse an der Umwelt. Ab 1986 besuchte sie verschiedene Kurse und Weiterbildungen, unter anderen an der Sommerakademie Rheinau, der F&F Zürich und den gestalterischen Tageskurs an der Farbmühle Luzern. Dort erhielt sie Grundlagen zur Bearbeitung ausgewählter Materialien, welche sie im Selbststudium weiterentwickelte.

Neben der beruflichen Tätigkeit als Betreuungsleiterin in Winterthur und als Maltherapeutin in Zihlschlacht nimmt die Kunst im Leben von Elisabeth Ottenburg immer mehr Raum ein. Beharrlich und geduldig, dem prozesshaften Arbeiten zugewandt, erschafft sie Werke, oft auch Kleinserien, aus verschiedensten Materialien. Amriswil ist nicht nur ihr Zuhause, da befindet sich auch ihr lichtdurchflutetes Atelier, das mit einer sorgfältig und liebevoll arrangierten Sammlung aus Kunstwerken zu einer Expedition der besonderen Art einlädt: ein mit Wachs überzogenes Jutegewebe da, ein Mobile aus getrockneten, schwarzen Bananenschalen dort, lustige Wesen, bestehend aus Knochen. Jeder Gegenstand ein Kunstwerk. Er präsentiert sich mit Selbstverständlichkeit, obwohl (oder vielleicht gerade weil) Elisabeth Ottenburg ihm seine ursprüngliche Sinnhaftigkeit genommen hat.

Die Künstlerin sammelt. Angefangen hat es 2005 mit Naturmaterialien, die sie bei Spaziergängen gefunden hat, später kamen Bilder aus Zeitschriften dazu, Einkaufszettel, teilweise scheinbar ganz belanglose Alltagsgegenstände vom Flohmarkt... Das Interesse gilt jeweils der visuellen Erscheinungsform. Die Fundstücke bleiben so lange liegen, bis ein passender Impuls zur Transformation des Objekts auffordert. Durch Reduktion, durch die subtile Ergänzung eines anderen Materials oder gar durch Modifikation ad absurdum wird eine verborgene Seite hervorgeholt, eine andere Sicht der Dinge geweckt. Spielerisch wagt sie sich an ausgewählte Kombinationen, die ästhetisch irritierend oder auch abgründig sein können. Gewohntes aufbrechen, Wandel zulassen, Neues entstehen lassen und das mit einer Bildsprache, die in Skulpturen, Collagen und Installationen zum Ausdruck kommt. Elisabeth Ottenburg hat bei mehreren Gruppenausstellungen teilgenommen und bereits zweimal in Frauenfeld ausgestellt: gemeinsam mit Isah Eberle zeigte sie 2015 anlässlich der ShedBar 2x365/allTag im Eisenwerk kraftvolle Kunstkarten, die sie im Jahr zuvor täglich gestaltet und damit ein visuelles Tagebuch geformt hat. 2017 bespielte sie gemeinsam mit Villareno De Toffol den Kunstwürfel. In der Stadtgalerie Baliere findet ihre erste Einzelausstellung statt. Bei dieser Gelegenheit verlässt die Mehrheit der Objekte das erste Mal ihr Atelier und stellt sich der Resonanz der Besuchenden.
[Text: Carole Isler, 2018]

 

Vernissage:
07.02.2019, 19:00 Uhr
Einführung von Carole Isler, Kuratorin

 

Ausstellung:
Dauer: 08.02.2019 - 24.02.2019

 

Öffnungszeiten:
Freitag 17 – 20 Uhr
Samstag 14 – 18 Uhr
Sonntag 14 – 18 Uhr

 

Kontakt:
timelion@bluewin.ch
kuenstlerarchiv.ch/elisabethottenburg

 

Download:
Einladung Elisabeth Ottenburg.pdf